Von Falk-Stéphane Dezort
Bad Rappenau/Bad Friedrichshall. Belichtungszeit, Blende, Iso-Zahl – und Klick, das Foto ist im Kasten. Tanea Sommer aus Bad Friedrichshall wurde beim Landeswettbewerb der acht Handwerkskammern in Baden-Württemberg zur besten Nachwuchs-Fotografin ausgezeichnet. Ihr Handwerk hat die 21-Jährige im Studio "foto-gen" bei Fotografenmeisterin Ingrid Neloski in Bad Rappenau erlernt.
Die Info über ihren Sieg hat sie am letzten Arbeitstag Ende Oktober erreicht. Somit hatten sie und ihre Arbeitskolleginnen trotz des Abschieds nach zweieinhalb Jahren Ausbildung und einem halben Jahr als Teilzeitkraft noch gehörig Grund zu feiern. Als Siegerin der Handwerkskammer Heilbronn-Franken nahm Sommer automatisch am Landeswettbewerb teil. "Ich hatte damit schon abgeschlossen und nicht mehr daran gedacht", sagt sie. "Ich war ziemlich überrascht." Die Bewerbung zum Bundeswettbewerb hat Sommer allerdings verschwitzt.
Doch trotz der Auszeichnung will die 21-Jährige nun erst einmal andere Wege gehen. Als Fotograf sei man selbstständig und es sei "verdammt schwierig in der Branche", weiß Sommer. "Davon zu leben ist ein Kunstwerk." Und so eine unsichere Zukunft kann sie sich nicht vorstellen. "Ich würde den Spaß verlieren. Ich möchte lieber etwas sicher haben. Aber ich fotografiere auf jeden Fall weiter", betont die Preisträgerin. Für ein Studium zur Grundschullehrerin zieht sie nun von Stuttgart nach Karlsruhe.
Dass sie überhaupt eine Ausbildung zur Fotografin absolviert, habe sich erst spät entschieden, sagt Sommer. "Ich habe in der Schule lange nicht gewusst, wie es weiter geht." Schon immer habe sie aber die Fotografie fasziniert. Regelmäßig habe sie sich mit der Kamera ihres Vaters ausprobiert. Spätestens als sie vor einigen Jahren ihren ersten Hund bekommen hat, hat sie die Leidenschaft für das Fotografieren gepackt. "Der ist auch mein liebstes Motiv", sagt sie.
Die Nähe zu Kamera, Bild und Medien liegt bei der 21-Jährigen in der Familie. Zwei ihrer drei Geschwister arbeiteten in der Medienbranche. "Das ist bei uns schon verankert." Die Schiene Lehramtsstudium kommt von ihrer Mutter.
Bevorzugte Kameraeinstellungen hat die junge Fotografin allerdings kaum. Diese seien immer situationsabhängig. Da sie aber vorwiegend Hundesportfotos macht, arbeite sie oft mit einer kurzen Belichtungszeit, um die "Bewegung einzufrieren". Zuletzt sei sie auf eine Kamera von Sony umgestiegen. "Das summiert sich", sagt sie zu ihren Investitionen in ihre Leidenschaft.
Den Kontakt zu ihrer alten Arbeitsstelle in der Kurstadt will sie auch trotz ihres studienbedingten Umzuges auf jeden Fall aufrechterhalten. "Es sind Freundschaften entstanden", sagt sie. "Wir waren ein schönes Team. Sie können jederzeit rufen, wenn sie Hilfe brauchen." Aber es ist nicht geplant, nun direkt nebenberuflich als Fotografin zu arbeiten. Erst einmal liege das Studium im Fokus. "In der Schule wollte ich das nie werden, aber in meiner Ausbildung waren die Tage, an denen wir Einschulungsfotos gemacht haben, mit die besten", sagt sie und lacht.