Im November-Lockdown werden in vielen Läden wieder Klopapier und Nudeln knapp. Discounter Lidl hat seine Kunden auf Instagram aufgefordert, von Hamsterkäufen abzusehen – doch dafür hatten nicht alle Verständnis.
Die Bilder aus dem Frühling stehen vielen Deutschen noch vor Augen: gähnend leere Regale, wo normalerweise Klopapier oder Nudeln standen. Kunden kauften damals auf Vorrat ein, um in der Corona-Krise für den Lockdown gerüstet zu sein. Jetzt, da das öffentliche Leben erneut stark eingeschränkt ist, werden diese Produkte vielerorts wieder knapp. Zwar ist die Lage noch nicht so schlimm wie im März oder April, dennoch schlagen viele Hamsterkäufer wieder zu.PAID discounter rabattschlacht 7.04 Uhr
Die Appelle, auf solche Vorratskäufe zu verzichten, scheinen wenig zu fruchten. Einige Supermärkte sind deshalb dazu übergegangen, bestimmte Produkte nur noch in begrenzten Mengen an einzelne Kunden zu verkaufen. Der Discounter Lidl versucht es noch im Guten: Auf Instagram wandte sich die Kette an ihre Follower und versuchte, sie davon zu überzeugen, dass zu Hamsterkäufen kein Anlass besteht.
Dabei setzt Lidl in den sozialen Netzwerken auf Humor: Man sehe sich gezwungen, die "Türpolitik ein wenig anzupassen". "Bitte denk bei deinem nächsten Besuch in deiner Lidl-Filiale daran, nur das zu kaufen, was du wirklich brauchst", heißt es in dem Post. "Wir laufen dir ja nicht weg." Um das Anliegen auch optisch sichtbar zu machen, postete Lidl ein durchgestrichenes Hamstergesicht – keine Hamsterkäufe erlaubt.
Das fanden allerdings nicht alle lustig. Einige User empfinden diese Art der Kommunikation als Bevormundung. "Die Leute können doch kaufen, was sie wollen. Es geht niemanden was an, wie viel und was. Da muss Lidl sich einen Kopf machen, wie sie die Waren in ausreichender Menge ran bekommt", kommentierte ein Kunde. Eine andere Userin schrieb: "Muss ich mir jetzt schon vorschreiben lassen, was ich kaufe? Geht's noch???" Manche gaben auch zu bedenken, dass sie für größere Familien oder Pflegebedürftige einkaufen müssen und deshalb mehr Produkte benötigen.
Im Großen und Ganzen reagierten die Kunden aber mit Verständnis auf die Aufforderung. Schließlich hat auch der erste Lockdown gezeigt: Die Märkte werden nicht geschlossen – und es ist am Ende des Tages genug für alle da, wenn sich alle solidarisch verhalten. Und darüber hinaus dürften einige Hamsterkäufer auch noch von ihren Klopapier-und-Nudel-Vorräten vom Frühjahr zehren.
Quelle: Lidl auf Instagram