Erst kürzlich wurde bekannt, dass die NZZ-Mediengruppe ihre Kosten um zehn Prozent senken will. Jetzt hat sie ihre Halbjahreszahlen veröffentlicht.
So erwirtschaftete die NZZ-Mediengruppe im ersten Semester einen betrieblichen Gesamtertrag von 95,2 Mio. Franken, was 15,1 Mio. Franken unter dem Vorjahr liegt (-14 Prozent). Am stärksten betroffen: der Print-Werbemarkt und das Veranstaltungsgeschäft. Die Einbußen liegen bei rund 7 Mio. Franken und 8 Mio. Franken. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) beträgt Minus 1,2 Mio. Franken. Alles in allem, teilt die Gruppe mit, resultiere ein Unternehmensverlust per Halbjahr von 3,4 Mio. Franken, was im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 12,8 Mio. Franken bedeute.
Der Ertragsrückgang im Print-Werbemarkt, der 21 Prozent betrage, habe sich vor allem im Premiumbereich bemerkbar gemacht. Im Werbemarkt Digital dagegen konnte das Wachstum wie im Vorjahr fortgesetzt werden – unter anderem dank der Erweiterung des Vermarktungsnetzwerks des Premium-Digitalvermarkters Audienzz und der Umsätze der neu akquirierten ArchDaily-Gruppe. Die Verminderung des übrigen Ertrags ist auf den Ausfall von Sponsoring-Erträgen im Veranstaltungsbereich – ab dem 16. März mussten alle Veranstaltungen entweder abgesagt oder auf das dritte Quartal verschoben werden – sowie Mietzinsreduktionen bei den Betriebsliegenschaften zurückzuführen.
Angesichts der Umsatzrückgänge ergriff die NZZ-Mediengruppe laut eigenen Angaben eine Reihe von Sparmaßnahmen, zu denen ein Einstellungsstopp, die Reduktion von Seitenumfängen der Print-Ausgaben und die vorübergehende Einführung von Kurzarbeit in Unternehmensbereichen zählten. Kombiniert mit weiteren Vorkehrungen konnte der betriebliche Gesamtaufwand laut Mitteilung um 8 Prozent, das seien 8,2 Mio. Franken, gesenkt werden.
Immerhin eine gute Nachricht: Die Anzahl der Abonnenten stieg gegenüber dem Vorjahr beinahe um 20 Prozent an und lag Ende Juni bei 189.000.
sns