Von Silke Beckmann
Ladenburg. "Rock at Church" steht vor seiner 27. Auflage: Ein Dutzend Bands werden am Altstadtfest-Wochenende, 8. und 9. September, den Pfarrgarten vor der Evangelischen Kirche rocken. Darunter sind bekannte und neue Gesichter, junge und erfahrene Formationen, und vor allem: eine bunte Mischung unterschiedlicher musikalischer Genres.
Beide Konzerttage enden jeweils mit einem Rock-Highlight: Am Samstag lassen es die Metalrocker von "Dawedda" mit ihren teilweise derben Kurpfälzer Texten krachen. Am darauffolgenden Abend sorgen dann die Heidelberger Hardrocker "Dirty Deeds" mit AC/DC- Stücken für Stimmung. "Highway to Hell" und "T-N-T" lassen grüßen.
Da bleiben auch krasse Gegensätze nicht aus: "Wenn das mal kein interessantes Kontrastprogramm wird", freut sich Thorsten Scharbert von der Deutsch-Pop-Band "Papperlapapp". Die Musiker haben hier schon öfter gespielt, unter anderem mit eingängigen Balladen. Diesmal tritt die Gruppe direkt vor den Rockern von "Dawedda" auf.
Außerdem wieder dabei: Die Zwillingsbrüder Marco und Dario Klein - besser bekannt als Britpop-Formation "Used" sowie das Trio "Lenner", bestehend aus Rainer Döhring, Lucas Juhl und Niki Kuhn. Nicht zuletzt gibt es ein Wiedersehen mit Rouven Gruber und Pascal Göpel, die durch das Luther-Musical "Wo stehst du?" bekannt wurden.
Insgesamt gab es vier Mal so viele Bewerbungen wie Plätze. Ein fünfköpfiges Komitee des Rock-at-Church-Teams wählte zwölf Bands aus ganz Deutschland aus und legte das Line-up fest.
Das Festival hat, wie jedes Jahr, Benefiz-Charakter: Der Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken wird für einen guten Zweck gespendet. Zudem erhalten die Künstler keine Gagen. Diesmal allerdings mit einer Ausnahme: "Wir haben zum ersten Mal eine Band ‚geschenkt‘ bekommen", erzählt Diakon Thomas Pilz. Gemeint ist die Gruppe "Dirty Deeds". Den Auftritt der Hardrocker verdankt das Festival ausnahmsweise einem Sponsor. "Dieses Verfahren ist mal ein Versuch, soll aber natürlich nicht zum Standard werden", so Pilz.
Unverändert bleibt das Ziel, mit dem Erlös soziale Projekte zu unterstützen: Wie immer fließen 50 Prozent des Gewinns in die eigene Kinder- und Jugendarbeit. Die andere Hälfte geht diesmal an die UNO-Flüchtlingshilfe im Jemen. "Wir finden, das ist ein Krieg, dessen Elend bei uns nicht genug in den Medien ankommt", erklärt Pilz im Namen des Organisations-Teams. Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf die "sehr finstere Rolle Deutschlands". Außerdem wird ein Schulprojekt im peruanischen Olmos gefördert, das derzeit 207 Kindern zu Bildung und damit zu einer besseren Zukunft verhilft.
Das Festival-Programm:
Samstag: 14 Uhr "Too Late" (Pop/Rock), 15 Uhr "Arcadien" (Indie Rock), 16.30 Uhr "Used" (Britpop), 18 Uhr "Modeste" (Alternative Rock), 19.30 Uhr "Papperlapapp" (Pop), 21.30 Uhr "Dawedda" (Metalrock).
Sonntag: 13.30 Uhr Pascal und Rouven, 14.30 Uhr "Endless Second" (Rock/Pop/Folk), 16 Uhr "First of All" (Pop-Punk), 17.30 Uhr "Firstborn Unicorn" (Groove Rock), 19 Uhr "Lenner" ("Gute Musik"/Rock), 20.30 Uhr "Dirty Deeds" (Hard Rock).
Info: Drei Tage Aufbau, zwei Tage Veranstaltung, zwei Tage Abbau: Das ist Rock at Church für seine Macher, abgesehen von den Vorbereitungen. Über hundert Schichten gilt es zu besetzen, weshalb das Team auf viele Unterstützer setzt. Helfer können sich dafür im Internet eintragen unter: www.helfer.rockatchurch.de