Rhein-Neckar. (sha) Marie (38) und Jens (26) haben das gleiche Schicksal erlitten. Sie wurden während der Autofahrt jeweils von einer ankommenden SMS abgelenkt und sind deshalb tödlich verunglückt. Große Plakate entlang der Autobahn 5 zwischen Walldorf und Hemsbach zeigen die fiktiven Unfallopfer und warnen andere Autofahrer vor dem - oftmals fatalen - Griff zum Handy.
Ende Juni hatten Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Ute Hammer, Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), die Plakate im Rahmen der Verkehrssicherheitskampagne "Runter vom Gas" vorgestellt - jetzt sollen sie auch in der hiesigen Region Autofahrer für die Gefahren der Handynutzung am Steuer sensibilisieren.
"Tipp, tipp, tot", hatte Scheuer die oftmals traurige Wirklichkeit drastisch beschrieben. Multitasking am Steuer funktioniere nicht, betonte der CSU-Politiker. "Eine Nachricht auf dem Smartphone getippt, bedeutet über 250 Meter blind fahren. Damit riskiert man nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der anderen Verkehrsteilnehmer", sagte der Bundesverkehrsminister. Sein Fazit: Hände gehören ans Steuer und nicht ans Handy. "Ich halte nichts davon, einfach die Geldbußen zu erhöhen. Unsere Informationskampagne ist mir sehr wichtig und sensibilisiert alle Verkehrsteilnehmer nachhaltig."
"Keine Nachricht ist so wichtig wie das Leben eines Menschen", ergänzte Hammer. Das Mobiltelefon gehöre am Steuer auf keinen Fall in die Hand. Denn das komplexe Verkehrsgeschehen verzeihe auf Dauer keine Fehler beziehungsweise Unaufmerksamkeit. "Und", sagte Hammer, "Beifahrer sollten einschreiten, wenn der Fahrer abgelenkt ist."
