Mannheim. (dpa-lsw/mün/aham) Wegen eines schweren Unwetters ist die Feuerwehr in Mannheim am Donnerstag im Dauereinsatz gewesen. Innerhalb einer Stunde gingen mehr als 180 Notrufe ein, wie die Einsatzkräfte mitteilten. Die Feuerwehrleute mussten demnach zu 52 Einsätzen ausrücken, überwiegend wegen umgestürzter Bäume. In anderen Fällen hatte aufgewirbelter Staub Brandmelder ausgelöst. Der Bahnverkehr zwischen Heidelberg und Mannheim war zwischenzeitlich eingestellt worden. Es kommt derzeit noch zu Verspätungen und Fahrtausfällen. Am Güterbahnhof bei Mannheim fegte der Wind das Dach einer Lokwerkstatt weg. Von Verletzten war zunächst nichts bekannt.
Die Neckargemünder Feuerwehr musste etwa rund 20 Kajakfahrer auf dem Neckar retten. Diese hatten es nicht rechtzeitig zur Anlegestelle geschafft und wurden durch den Sturm abgetrieben. Unter der Eisenbahnbrücke konnten sie laut Mario Horvath, Ordungsamtsleiter der Stadt und zudem bei der Feuerwehr aktiv, mit einer Wurfleine schließlich an Land und an Sicherheit gebracht werden. In Neckargemünd fielen mehrere Bäume im Stadtgebiet auf die Straße, auch auf die B 45. Das Schwimmbad musste geräumt werden, da bis zu acht Meter lange Äste von den Bäumen herabbrachen. Aktuell ist das Terrassenfreibad wegen Aufräumarbeiten gesperrt. Morgen soll es aber wieder regulär geöffnet werden, betont Mario Horvath.
In Schönau war zeitweise die L535 nach Altneudorf nicht befahrbar. Dort waren mehrere Bäume auf die Fahrbahn gefallen. Wie Feuerwehrkommandant Hans-Peter Wey der RNZ berichtet, habe die Wehr gerade die Straße wieder freigeräumt und sei losgefahren: "Dann ist vor unseren Augen direkt vor uns ein weiterer Baum runtergefallen." Aber es sei nichts passiert. In Alteneudorf seien zwei Bäume auf die Panoramastraße gekracht, mehrere Bäume im Alten Weg hätten dem Sturm ebenfalls nicht standgehalten. Besonders schlimm habe es den Sportplatz erwischt, so Kommandant Wey. Dort sei ein dicker Baum niedergegangen und habe den Zaun, das Geländer und die Ersatzbank samt Überdachung zerstört.
Die Heidelberger Feuerwehr hatte hingegen einen ruhigeren Nachmittag. Auf RNZ-Anfrage hieß es, dass es zu keinen nennenswerten Schäden und Einsätzen gekommen sei. Zeitweise regnete es kräftig, das war es dann aber auch schon.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor schweren Gewittern in Teilen Baden-Württembergs gewarnt. Meteorologen rechneten mit Starkregen, Hagel und Orkanböen.
#S1 #S2 #S3 #S4 #Unwetterschäden zw. #Mannheim Hbf<>#Heidelberg Hbf beseitigt. #Zugverkehr zwischen #Mannheim Hbf und #Heidelberg Hbf wieder aufgenommen. Folgeverspätungen und einzelne Fahrtausfälle möglich.
— DB Regio AG - Mitte (@Regio_Mitte) 9. August 2018
Update: 9. Augut 2018, 18.10 Uhr