Leimen. (fre) Was lange währt, könnte ab September Wirklichkeit werden. Die Rede ist von der bergseitigen Radwegverbindung zwischen Leimen und Heidelberg. Seit 20 Jahren wird sie diskutiert, seit zehn Jahren wird an den Plänen herumgedoktert. Schwung in die Angelegenheit brachte der Neckargemünder Landtagsabgeordnete Hermino Katzenstein. Dem Grünen gelang es nun, den Radweg im entsprechenden Zuschussprogramm des Landes unterzubringen. Dafür zollte ihm Oberbürgermeister Hans D. Reinwald ausdrücklichen Dank.
Mit dem neuen Radweg wird die schlechte Situation am Ortseingang von Leimen entschärft. Dort müssen die Radler die Straßenbahnschienen auf der Rohrbacher Straße queren oder sie machen sich den Gehweg mit Fußgängern streitig.
Für den OB ist die künftige Verbindung "ein wichtiger Baustein" für den Radverkehr zwischen Leimen und Heidelberg. Auf dem Leimer Weg aus Heidelberg-Rohrbach kommend führt die Verbindung in der bestehenden Unterführung unter der L600-Nordostumgehung hindurch. Rund 200 Meter danach geht es links ab den Berg hinauf, um dann wieder nach rechts in Richtung Leimen-Mitte abzuknicken: Der Oberklammweg wird gequert und oberhalb der neuen Verwaltung des Zementwerks führt eine neue Radtrasse zur Festhallenstraße.
An dem Projekt beteiligt sich auch Heidelberg. Die Nachbarstadt asphaltiert den auf ihrer Gemarkung liegenden Teil der künftigen Radtrasse. Der Leimener Oberbürgermeister sprach hier von einer "Geste der Freundschaft". Für Dietrich Unverfehrt (SPD) war es ein gutes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit: "Früher hat das nicht geklappt." Er, Unverfehrt, sei jedenfalls froh, dass er den Radweg "noch erleben darf".
Dies war auch der Tenor von Ralf Frühwirt (GALL), wenngleich er als Radfahrer die Trassenführung auch aufgrund der Steigungen für "nicht ganz optimal" erachtete. Er griff den Hinweis von Werner Lindner (CDU) auf, der von einem Teilstück des Odenwald-Madonnen-Radwegs gesprochen hatte: Um wirklich von Heidelberg direkt bis zum Leimener Rathaus radeln zu können, so Frühwirt, müsse die Geheimrat-Schott-Straße - sie mündet in die erwähnte Festhallenstraße - für den Radverkehr auch gegen der bestehende Einbahnregelung geöffnet werden.
Rudolf Woesch (FW) begrüßte die Radwegverbindung in der ihm eigenen trockenen Art: "Ich wünsche mir, dass die Radfahrer den Radweg so annehmen, wie es erhofft wird."
Nach Worten von Oberbürgermeister Reinwald kostet der Radweg allein auf Leimener Gemarkung etwas über 172.000 Euro. Vom Bund gibt es bereits eine gewichtige Förderzusage. Liegt der versprochene Zuschussbescheid des Landes vor, der etwa die Hälfte der Kosten abdeckt, sollen die Ausschreibung und die Auftragsvergabe an den annehmbarsten Bieter erfolgen. Geht alles gut, beginnen die Erdarbeiten auf Leimener Gemarkung im September.