Von Philipp Weber
Weinheim/Bergstraße. Es wird warm in Weinheim: Für den heutigen Samstag sind Temperaturen zwischen 16 und 28 Grad angesagt. Dennoch rufen die Stadtwerke genau für diesen Tag dazu auf, mit dem Wasser zu haushalten. Denn der Versorgungsbetrieb gliedert von den frühen Morgenstunden an den ersten Abschnitt einer neuen Transportleitung für Trinkwasser in sein Netz ein. Die Trinkwasserversorgung soll dann einen Tag lang aus der Wasserreserve erfolgen. Diese ist in Hochbehältern eingelagert.
Zur Erklärung: Das Unternehmen nennt sich zwar "Stadtwerke Weinheim". Das Wasserwerk aber befindet sich in Hemsbach. Von hier aus werden die Gemeinden Weinheim, Hemsbach, Laudenbach und Gorxheimertal mit Trinkwasser versorgt.
Um die neuen Leitung ans Trinkwassernetz anzuschließen, sollen die Arbeiten auf einem Feld neben der Hüttenfelder Straße (Hemsbach) sogar schon vor 6 Uhr starten. Nach RNZ-Infos soll die Tages-Zeitspanne, in der viele Haushalte in Weinheim und Gorxheimertal mit dem "Reservewasser" versorgt werden, abgekürzt werden. Während der Einbindung der neuen Leitung kommt aber wie gewohnt Wasser aus den Hähnen. Denn es gibt ja die Reservebehälter.
Nur der Nachschub aus Hemsbach wird in diesen Stunden ausbleiben. "Die Planung sieht vor, dass die Bevorratung ausreichend ist", so Peter Krämer, Geschäftsführer der Stadtwerke. Er bitte dennoch darum, an diesem Tag sparsam mit Wasser umzugehen. "Halten Sie Ihren Verbrauch so gering wie möglich, dann reicht der Vorrat sicher", lautet sein Appell.
Die Arbeiten werden voraussichtlich 12 bis 14 Stunden dauern. Abends dürften das Ganze fertig sein, und das Wasser aus Hemsbach kann wieder strömen. Die Arbeiten seien im Vorfeld mit den Behörden abgestimmt worden, heißt es. Die Stadtwerke Weinheim hätten auch die ansässigen Großunternehmen im Voraus über die Maßnahme informiert, sodass diese ihren Wasserbezug an diesem Tag ebenfalls auf ein Minimum begrenzen.
Doch ist es nicht trotzdem riskant, an einem heißen Tag zum Wassersparen aufzurufen? Die RNZ hakte nach - und bekam gestern (Freitag) Nachmittag noch die eine oder andere Information. Das Wichtigste vorweg: Niemand muss die Dusche auslassen, wenn er schwitzt - oder gar auf sein Glas Leitungswasser verzichten, wenn er Durst hat. Die Wasserzufuhr aus den Hochbehältern hält für gewöhnlich deutlich länger als einen Tag vor. Für den Normalbetrieb dürfte es also locker reichen.
Die Stadtwerke müssen die Öffentlichkeit in solchen Fällen - als reine Vorsichtsmaßnahme - aber dennoch zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser aufrufen. Das heißt konkret: Wer zum Beispiel das Glück hat, ein größeres Stück Rasen oder gar ein Schwimmbecken zu besetzen, sollte es nicht unbedingt heute füllen. Und das Auto vor der eigenen Haustür zu waschen, ist an diesem Tag (besonders) problematisch.
Doch was hat es mit der neuen Leitung auf sich? Im Grunde genommen handelt es sich um eine Absicherung: "Die neue Transportleitung schafft eine Redundanz. Dadurch wird die Sicherheit der Trinkwasserversorgung für die rund 60.000 Menschen in Weinheim und Gorxheimertal noch einmal erhöht", heißt es in der offiziellen Pressemitteilung des Versorgungs-Unternehmens.
Rund 2,2 Millionen Euro haben die Stadtwerke Weinheim bisher in diesen Teilabschnitt investiert. Die Bauzeit dafür betrug rund 18 Monate.