Heidelberg. (sös) In der Diskussion um die Zukunft des zentralen Flüchtlingsankunftszentrums im Heidelberger Patrick Henry Village (PHV) scheint auf absehbare Zeit keine schnelle Lösung in Sicht. Während Oberbürgermeister Eckart Würzner Anfang Januar im RNZ-Interview noch einmal betonte, er erwarte "dass die Fläche am 1. Mai frei ist", hat das Land offenbar immer noch keine Alternativlösung parat. So interpretiert jedenfalls der SPD-Abgeordnete Gerhard Kleinböck eine bisher unveröffentlichte Antwort des zuständigen Innenministeriums auf seine Anfrage.
Der Zeitpunkt für eine mögliche Freimachung des PHV, so heißt es darin, hänge von der Entscheidung über einen Alternativstandort ab, "zu dem derzeit noch die Standortprüfung läuft". Unter den drei genannten Alternativen gelten nur die Coleman Barracks in Mannheim als realistisch. Dort werde, so erklärt das Innenministerium, "im Wege einer Machbarkeitsstudie geprüft, ob der Standort (...) für den Betrieb eines Ankunftszentrums hinreichend geeignet ist".
"Es ist seit langem klar, dass die Stadt Heidelberg das PHV als neuen Stadtteil entwickeln möchte, dazu braucht sie einen verbindlichen Zeitplan", erklärt SPD-Mann Kleinböck dazu. "Ich fordere den Innenminister auf, endlich Fakten auf den Tisch zu legen." In der Antwort des Innenminister vermisse er weiterhin einen konkreten Zeitplan. Weder sei klar, wie lange das Land das PHV noch als Ankunftszentrum nutzen will, noch wohin es verlagert werden solle. Ja, so Kleinböck, noch nicht einmal stehe fest, wann Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zu Coleman vorliegen. "Mehr als unbefriedigend" sei das.
