Laufjacken haben es nicht leicht. Sie sollen vor Wind und Wetter schützen. Überhitzen darf der Läufermotor aber auch nicht. Tipps zum Thema Laufjacken für Männer.
Herbst und Winter sind komplizierte Jahreszeiten für Jogger. Im Oktober und November ist es weder heiß noch knackig kalt. Wind und Regen am Morgen, T-Shirt-Wetter am Nachmittag. Mütze auf, Mütze ab. Auch Läufern treiben die eigenwilligen Marotten von Aprilwetter im November die Schweißperlen auf die Stirn. Und zwar häufig schon vor dem Training. Kurz oder lang? Zwei Schichten? Oder doch drei? Und was ist mit der Laufjacke? Fragen über Fragen.
Dabei ist es gar nicht so kompliziert, sich beim Laufen im Winter adäquat und bequem zu kleiden. Doch wie so häufig im Leben geht es darum, den goldenen Mittelweg zu finden. Welche Rolle Laufjacken dabei spielen, warum sich atmungsaktiv und winddicht (nicht ganz) ausschließen, welche Sie für den Start in die wichtige Winter-Saison aus dem Schrank holen sollten und was 2024/25 auf dem Läufersteg angesagt ist, klärt dieser Artikel.
Laufjacken haben zwei wesentliche Aufgaben. Zum einen sollen sie ihren Träger schützen. Im Winter vor niedrigen Temperaturen, im Frühling eher vor Nieselregen oder den letzten kühlen Windböen aus dem Osten. Dazu sollten Laufjacken bequem sein. Denn selbst die höchste Wassersäule und vor Kälte schützende High-Tech-Fasern sind wertlos, wenn die Jacke beim Laufen unter den Achseln zwickt oder der Reißverschluss an Hals und Kinn reibt. Zudem sorgt es für Frust und schlechte Laune. Das Problem: Wie hoch der Wohlfühlfaktor der neuen Laufjacke ist, stellt sich in der Regel erst beim ersten lockeren Lauf heraus. Achten Sie beim Online-Wühlen also immer auch auf Hinweise des Herstellers, der häufig hilfreiche Tipps zur Passform gibt.
Im Gegensatz zu gewöhnlicher Alltagskleidung müssen Sportsachen bisweilen einiges ertragen. Nicht nur, dass sie sich gegen Wind, Regen und Kälte wehren müssen. Auch von innen werden die Funktionsfasern herausgefordert. Nun besteht die große Kunst hochwertiger Funktionsbekleidung darin, den Schweiß in Form von Wasserdampf nach außen abzutransportieren – zugleich aber dafür zu sorgen, dass der Körper nicht auskühlt. Regen und kalte Luft sollten also draußen bleiben. Durchlässig von innen und wind- und wasserdicht von außen. Vor Kälte isolieren und zugleich Wärme abtransportieren. Klingt nach einem kniffligen Unterfangen. Kann das gelingen?
Es gibt tatsächlich Kunstfasern, denen dieses Kunststück gelingt. Dafür kombinieren Hersteller von Laufjacken verschiedene Fasertypen miteinander. Bis zu gewissen Grenzen schützen die verarbeiteten Fasern den Körper vor dem Auskühlen und sorgen gleichzeitig dafür, dass der Körper nicht überhitzt, indem überschüssige Wärme und Wasserdampf nach außen abtransportiert werden. Eine Glanzleistung. Gerade im Herbst, wenn das (Lauf)-Wetter hin und wieder etwas verrückt spielt, sind solche Laufjacken Gold wert. Zusätzlich mit leichtem Fleece gefütterte Laufjacken sind nur bei wirklich eisigen Temperaturen sinnvoll.
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Geschmacksache ist dagegen, ob eine Laufjacke mit einer Kapuze ausgestattet sein muss. Bei entsprechender Witterung schützt eine dünne Laufmütze den Kopf sicher effektiver. Im Falle eines Schauers kann eine Kapuze kurzfristig helfen.
Überhaupt neigen viele Hobbyläufer:innen dazu, sich beim Sport im Freien zu dick anzuziehen. Als Eselsbrücke für der Temperatur angemessene Laufkleidung hilft Folgendes: Schlagen Sie drei Grad auf die aktuelle Außentemperatur und entscheiden Sie dann, was Sie bei dieser Witterung anziehen. Gehen sie also beispielsweise von 13 Grad aus, wenn das Thermometer zehn Grad anzeigt. So frösteln Sie zwar unter Umständen in den ersten Minuten ein wenig – verhindern aber, dass ihr Körper überhitzt, wenn er seine Betriebstemperatur erreicht hat. Die nahe liegende Idee, die Laufjacke während des Trainings auszuziehen, sollten Sie schnell verwerfen. In der Regel sind die Schichten, die Sie darunter tragen, alles andere als isolierend. So trifft der Wind direkt auf den verschwitzten Körper und die Wärmeregulierung ist dahin.
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Greifen Sie bei frühlingshaften Temperaturen um zehn Grad also am besten zu einem dünnen Funktionsshirt als Base Layer. Die Laufjacke, die Sie darüber ziehen, sollte windabweisend und atmungsaktiv sein. Eher kontraproduktiv sind Laufjacken, wenn die Temperaturen oberhalb von 15 Grad Celsius liegen. Hier muss der Körper kaum vor der Witterung geschützt werden. Stattdessen sollte sichergestellt sein, dass der Schweiß auf der Haut von den Funktionsfasern aufgenommen und abtransportiert wird. In der Regel sind im Spätsommer direkt am Körper anliegende kurze (oder dünne lange) Laufshirts die beste Lösung. Ziehen die ersten Herbststürme auf, greift man aber besser zu einer Laufjacke. Fallen die Temperaturen unter fünf Grad ist eine Laufjacke Pflicht.