In Syrien taucht ein offenbar vermisster US-Amerikaner auf. Vermutungen, es könne der seit mehr als zehn Jahren vermisste Journalist Austin Tice sein, erweisen sich jedoch als falsch. Nach dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad in Syrien ist dort ein zuvor vermisster US-Amerikaner gefunden worden. Vermutungen, es könne sich um den zwölf Jahre vermissten Journalisten Austin Tice handeln, erwiesen sich jedoch als falsch. Der Mann namens Travis Timmerman sei in Sicherheit, teilte das politische Büro der Rebellengruppe HTS mit. Man wolle direkt mit der US-Regierung zusammenarbeiten, um weitere US-Bürger aufzuspüren, die unter der Assad-Regierung verschwanden. Sie veröffentlichten Fotos und Videos des erschöpft und abwesend wirkenden Mannes mit Bart und Kapuzenpullover. Der Mann sagte in Interviews, sein Name sei Travis. Er sei als "Pilger" zu Fuß über die Grenze gekommen und dort verhaftet worden. Er habe sieben Monate im Gefängnis verbracht, sei aber gut behandelt worden. Am Montag sei seine Zelltür von zwei bewaffneten Männern aufgebrochen worden, berichtete CBS News. Daraufhin habe Timmerman mit weiteren Menschen das Gefängnis verlassen. Die Polizei in Budapest, in Ungarn , hatte Timmerman im August als vermisst gemeldet, aber keine Angaben zur Staatsbürgerschaft gemacht. Zuletzt sei der 29-Jährige in Budapest gesehen worden. Die Polizei im US-Bundesstaat Missouri, aus dem der Mann stammen soll, hatte ebenfalls sein Verschwinden mitgeteilt. Journalist Austin Tice weiterhin verschwunden Örtliche Journalisten hielten den Mann zunächst für den US-Journalisten Austin Tice, der vor mehr als zehn Jahren in Syrien verschleppt wurde. Ein örtlicher Schutzwächter habe den Mann in einem Dorf nahe Damaskus entdeckt, schrieb der syrische Journalist Mohammed Raschid bei X – da noch im Glauben, es handele sich um den Journalisten Tice. Ein Anwohner habe ihn aufgenommen. Eine Journalistin von CNN schrieb bei X: "Dies ist 100 Prozent nicht Austin Tice. Ich habe keine Ahnung, wer es ist, aber es ist nicht Austin." Tice, der als freier Journalist unter anderem für die "Washington Post" und die Nachrichtenagentur AFP arbeitete, hatte über den Bürgerkrieg in Syrien berichtet. Im August 2012 wurde er in einem Vorort von Damaskus entführt, als die Armee dort Razzien vornahm. Wenige Wochen später tauchte nach Angaben seiner Familie ein Video auf, das ihn mit einer Gruppe Bewaffneter zeigte. Darin wurde er mit verbundenen Augen vorgeführt. Die Identität seiner Entführer ist nicht bekannt. 2022 teilte die US-Regierung mit, sie wisse mit Sicherheit, "dass er vom syrischen Regime festgehalten worden ist". Die syrische Regierung wies das damals zurück. Die Übergangsregierung in Syrien kündigte an, sie wolle die Suche nach Tice unterstützen. Biden: "Wir glauben, dass er am Leben ist" Zum Fall Tice hatte sich US-Präsident Joe Biden zuletzt persönlich geäußert. "Wir glauben, dass er am Leben ist", sagte Biden und erklärte, eine Rückkehr in die USA sei möglich. Die Familie hatte vor etwa einer Woche erklärt, sie wisse aus guter Quelle, dass der 43-Jährige am Leben sei. Die islamistische Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und ihre Verbündeten hatten am Sonntag Damaskus eingenommen und den seit Jahrzehnten herrschenden Assad gestürzt. Assad floh nach russischen Angaben nach Russland . Die islamistischen Kämpfer hatten während ihrer Offensive gegen die Regierungstruppen tausende Häftlinge aus syrischen Gefängnissen freigelassen.