Das Traditionsunternehmen Baywa ist schon länger in finanzieller Schieflage. Jetzt setzt die Konzernführung den Rotstift an. Beim angeschlagenen Agrar- und Baustoffkonzern Baywa soll in den nächsten drei Jahren jede sechste Stelle gestrichen werden. 1.300 von insgesamt 8.000 Vollzeitarbeitsplätzen sollen bis 2027 wegfallen, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Der Schwerpunkt soll in der Zentrale liegen, allein 40 Prozent des Abbaus entfallen auf Verwaltungsfunktionen. In der Fläche will die BayWa 26 von 400 Standorten aufgeben. "Die Gespräche mit dem Gesamtbetriebsrat zu den geplanten Personalmaßnahmen haben begonnen, eine Einigung wird bis Ende März 2025 angestrebt", hieß es in der Mitteilung. Traditionsunternehmen mit Millionenverlusten Die aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene Baywa ist der größte deutsche Agrarhändler und für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung vor allem im Süden und Osten Deutschlands von Bedeutung. Hauptaktionäre sind die Beteiligungsgesellschaften der Volks- und Raiffeisenbanken in Bayern und Österreich . In den ersten neun Monaten des Jahres summierte sich der Nettoverlust des 101 Jahre alten Traditionsunternehmens auf knapp, 641 Millionen Euro. Die Finanzaufsicht Bafin überprüft seit knapp drei Wochen den Jahresüberschluss 2023, weil das Unternehmen möglicherweise seine finanziellen Risiken schönte.