Seit einem Jahr führt Javier Milei als Präsident sein Heimatland Argentinien. „Liberal-libertär“, wie er selbst von sich sagt. Als „Anarchokapitalist“, wie ihn andere nennen. Auf jeden Fall dominant wie ein Tangotänzer und viel brachialer, als es der eher zärtliche argentinische Tango erlaubt und verträgt. Seine Richtung: Raus aus der Wirtschaftskrise! Ruckartig hat Milei die Inflation gebremst und den Haushaltsgürtel enger geschnallt. Zugleich aber sind unter seiner Führung mehr Menschen als zuvor arm und arbeitslos geworden. Der Korruption im Lande hat er den Kampf angesagt, tritt aber in den Augen vieler zugleich demokratische Freiheiten und den Sozialstaat mit Füßen. Seine rechte Hand liegt auf Argentiniens Schulter, und wenn er den Blick in die Ferne richtet, suchen seine Augen fast nur die Brüder im Geiste: Allen voran das große Vorbild Donald Trump. So sehen ihn viele auf internationalem Parkett wie durch einen Porzellanladen tanzen. Und wir, in Deutschland und Europa, sind dabei nicht nur Publikum. Denn wirtschaftlich tanzen Milei und sein Land auch auf unseren Hochzeiten. Daheim sind immer noch viele bereit, sich seiner Führung anzuvertrauen. Aber andere fragen sich, wohin er sein Land führen und was dabei alles zu Bruch gehen wird.
Wir fragen das: Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung, Svenja Blanke, Leiterin des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Argentinien, den Wirtschaftswissenschaftler Martin Rode und die ARD-Südamerika-Korrespondentin Anne Herrberg.
Podcast-Tipp: Deutschlandfunk Kultur
Die Reportage: Argentinien - Queerer Tango vs. Kettensägen-Präsident
Gegen den Ultraliberalen Javier Milei mobilisiert eine Gruppe, die schon lange für die Modernisierung eines der traditionellsten Bereiche der argentinischen Kultur einsetzt: die Queer Tango Community.
Mehr dazu im Podcast von Deutschlandfunk Kultur
https://www.ardaudiothek.de/episode/die-reportage/argentinien-queerer-tango-vs-kettensaegen-praesident/deutschlandfunk-kultur/13197927/