Nach Deutschland zugewanderte Mütter fördern ihre Kinder in schulischen Belangen einer Studie zufolge stärker, wenn die Kinder einen deutschen Pass besitzen. Der Zugang zur Staatsangehörigkeit ab Geburt führt zu einer Steigerung der schulischen Unterstützung durch die Mutter um 3,55 Prozentpunkte, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte.
Untersucht wurde in der Studie, die von der Stiftung Ravensburger Verlag finanziell gefördert wurde, der Effekt der Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes von 1999. Seitdem ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich, dass Kinder ab Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.
Auch auf die langfristigen schulischen Erfolge hat die Reform demnach einen positiven Einfluss. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind zugewanderter Eltern das Abitur erreicht, um sechs Prozentpunkte höher im Vergleich zum Mittelwert vor der Reform.
Mehr als jede vierte Mutter mit minderjährigen Kindern ist nach Deutschland zugewandert. Diese Mütter bilden nach BIB-Angaben daher eine bedeutende Gruppe der Bevölkerung und der Gesellschaft.
"Die Studie zeigt deutlich, dass wir Mütter mit Zuwanderungsgeschichte stärker unterstützen müssen", erklärte der Vorstand der Stiftung Ravensburger Verlag, Johannes Hauenstein. "Ihre Rolle in der schulischen Förderung ist ebenso entscheidedn wie ihre Integration in den Arbeitsmarkt."