Eine gute Isolierflasche hält Getränke warm oder kalt. Was eine Thermosflasche für Kinder noch können sollte und welche Modelle sich lohnen, verrät Ihnen der Test.
Thermosflaschen sind unterwegs praktische Hilfsmittel: Sie halten Getränke lange warm oder kalt, sind meist robust und langlebig. Eine Thermosflasche fürs Kind sollte darüber hinaus aber noch mehr bieten als ein Modell für Erwachsene. Wir verraten, auf welche Aspekte es besonders ankommt und welche Modelle sich lohnen. Der stern hat dafür mit zwei unterschiedlich alten Kindern (sieben und 14) Thermosflaschen getestet. Wie das Ergebnis ausfällt und was Sie beim Kauf noch beachten sollten.
Für den Test haben wir vier Modelle aus Edelstahl von drei Herstellern getestet, die im Netz viele gute Bewertungen erhalten haben und prima für Kinder geeignet sein sollen. Alle Modelle haben wir einem ähnlichen Test unterzogen und überprüft, ob warme Getränke wirklich lange warm bleiben, ob sich die Thermosflaschen gut in der Hand eines Kindes halten lassen, ob man sie einfach transportieren beziehungsweise verstauen kann und ob sie auch einen Sturz gut überstehen. Die einzelnen Modelle haben folgendermaßen abgeschnitten.
Von Jarlson gibt es Thermosflaschen für unterschiedliches Alter. Daher haben wir für den Test einmal das Modell Charli sowie das Modell Mali getestet. Ersteres ist für ein jüngeres Kind, zweiteres für ein älteres Kind geeignet. Das Modell Charli kommt mit Strohhalm daher, ist TÜV-geprüft, BPA-frei, soll auslaufsicher und stabil sein. BPA-frei bedeutet, dass das Produkt kein Bisphenol A enthält. Dieses ist als Weichmacher bekannt und in manchen Kunststoffgegenständen enthalten. Die Chemikalie kann gesundheitsschädigend sein und soll bei Kindern der Entwicklung schaden können.
Achtung: Nur, weil ein Produkt kein BPA enthält, heißt es nicht, dass es generell schadstofffrei ist oder keine anderen Weichmacher enthält. Darüber sollten Sie sich vor dem Kauf informieren.
Der Siebenjährige im Test war begeistert: Die Flasche lässt sich per Knopfdruck ganz leicht öffnen, hat ein kinderfreundliches Design, läuft nicht aus und darf auch mal herunterfallen, ohne dabei Schaden zu nehmen. Im Vergleich zu den anderen Flaschen blieben Getränke in den Jarlson-Flaschen nicht so lange heiß − ausreichend für den Alltag ist die Thermofunktion aber allemal. Und: Zum Reinigen lag eine kleine Bürste dabei, um auch an die Innenseite des Strohhalms gelangen zu können. Es gab keine Teile, die schnell kaputtgehen können, sie ließ sich leicht verstauen und halten. Insgesamt hat die Thermosflasche im Test gut abgeschnitten.
Auch der 14-Jährige war von der Jarlson-Thermosflasche angetan: Das Design ist ansprechend, das Öffnen einfach und im Rucksack lässt sie sich prima verstauen. Besonders die Stabilität ist positiv. Das Reinigen war allerdings etwas aufwendiger, besonders bei der Flasche mit Strohhalm.
Details zu den Jarlson-Trinkflaschen:
Am besten im stern-Test bezüglich Design und Thermofunktion abgeschnitten hat das Modell von Alfi. Die Thermosflasche für Kinder ist in ausgefallenen, stilvollen Motiven zu haben. Sie ist aus Edelstahl, mit Drehverschluss, hält zwölf Stunden lang heiß und laut Hersteller 24 Stunden lang kalt. Positiv: Sie kann auch Getränke mit Kohlensäure sicher verschließen und ist BPA-frei.
Die beiden Tester waren begeistert und haben auch das Trinkgefühl gelobt. Kohlensäurehaltige Getränke bleiben in der Flasche und laufen nicht heraus, auch beim Öffnen spritzte den Testern nichts entgegen. Allerdings ist der Deckel nicht so stabil wie bei den anderen getesteten Modellen und könnte bei einem Sturz leichter brechen. Auch die Reinigung gestaltet sich etwas schwieriger durch die schmale Trinköffnung. Hier braucht es eine geeignete Bürste.
Details zur Alfi-Trinkflasche:
Die Thermosflasche von Mepal ist ein weiteres von drei Modellen, das oftmals für Kinder empfohlen wird. Nicht nur, dass es viele unterschiedliche Motive für unterschiedlich alte Kinder gibt. Die Thermoflasche Flip-Up soll Getränke neun Stunden lang heiß und zwölf Stunden lang kalt halten. Zudem ist sie laut Hersteller BPA-frei und robust.
Im Test haben sich viele Versprechungen bewahrheitet: Die Flasche hat einen Sturz aus dem Rucksack unbeschadet überstanden, ließ sich leicht öffnen und hat Getränke lange warm gehalten. Sie ist auch für kleinere Kinder geeignet und liegt gut in der Hand. Lediglich das Versprechen, die Flasche könne auch kohlensäurehaltige Getränke fest verschließen, hat sich nicht ganz bewahrheitet: Ein paar Tropfen kamen im Test aus der Flasche heraus.
Details zur Mepal-Trinkflasche:
Am Ende haben alle vier Modelle im Test überzeugt und erfüllen ihre Funktion: Getränke lange warm oder kalt zu halten. Alle getesteten Thermosflaschen sind im Großen und Ganzen stabil und gut für Kinder geeignet. Zudem enthalten sie laut Herstellern keine Schadstoffe. Für welches Modell Sie sich am Ende entscheiden, ist sicherlich Geschmackssache.
Hinweis: Alle Flaschen wurden nur einem Kurzzeittest unterzogen. Ob sie wirklich lange im Alltag durchhalten, ob sich mit der Zeit Gerüche entwickeln und wie gut sie sich auch nach längerer Nutzung säubern lassen, wurde somit nicht überprüft.
Eine gute Thermosflasche fürs Kind sollte in jedem Fall bruchsicher und bestenfalls kratzfest sein. Zudem ist ein wichtiger Aspekt, dass die Flasche auslaufsicher ist und gut verstaut werden kann. Bei kleineren Kindern ist es empfehlenswert, dass ein Strohhalm dabei ist, damit die Kids leichter trinken können. Wichtig: Getränke sollten vor allem in diesen Modellen nicht zu heiß eingefüllt werden, damit sich die Kleinen nicht verbrennen. Zudem sollte die Isolierflasche nicht zu schwer sein und in einer Größe daherkommen, die passend für das Alter des Kindes ist.
Essenziell ist, dass das Modell der Wahl keine Schadstoffe enthält. 2015 prüfte "Öko-Test" zuletzt Thermosflaschen. Das Ergebnis war durchwachsen. Von den getesteten zwölf Flaschen überzeugte keine einzige gänzlich, nur eine erhielt die Note "gut". Wichtig beim Kauf sei es vor allem, dass keine erhöhten PAK-Werte nachweisbar sind. PAK steht für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffverbindung, welche krebserregend sein können. Bei dem "Öko-Test" damals wurden solche Werte bei einer Flasche in den Dichtungsringen entdeckt. Vor dem Kauf sollten Sie sich darüber informieren, ob dies bei der Flasche Ihrer Wahl bereits einmal der Fall gewesen ist. Eine gute Thermosflasche fürs Kind sollte zudem keine Weichmacher enthalten, was häufig damit gekennzeichnet ist, dass sie BPA-frei ist. Sobald die Flasche Ihrer Wahl beim Öffnen stark chemisch riecht, sollten Sie stutzig werden.
Thermosflaschen, die BPA-frei sind und keine anderen möglichen Schadstoffe enthalten, können Sie problemlos für Ihr Kind nutzen. Welche Aspekte Ihnen darüber hinaus wichtig sind − sei es leichtes Öffnen, Stabilität, Isolierfunktion, Design, et cetera − sind individuell. Eine wirklich gute Thermosflasche fürs Kind ist in den Bereichen Schadstofffreiheit, Stabilität, Auslaufsicherheit und Öffnung sicherlich besonders stark. Andere Aspekte, etwa eine einfache Reinigung, ist dagegen eher für die Eltern interessant, sollte aber auch sichergestellt sein, damit sich kein Schimmel bildet und sie hygienisch sauber bleibt. Neben den getesteten Modellen werden oftmals auch diese Modelle empfohlen:
Um eine zu Ihnen passende Kaufentscheidung zu treffen, ist es immer hilfreich, sich die Rezensionen durchzulesen oder andere Elternteile nach ihren Favoriten zu fragen, um die beste Thermosflasche für Ihr Kind zu finden.
Quellen: "Zentrum der Gesundheit" / "Öko-Test"