Ägypten ist bei Urlaubstauchern sehr beliebt. Zuletzt häuften sich dort allerdings die Unglücke von Tauchyachten. Einige endeten tödlich. Wie gefährlich ist die Region für Taucher?
Der stern hat am Samstag über eine rätselhafte Unfallserie im Roten Meer berichtet – von mehreren Tauchyachten, die gekentert oder ausgebrannt und gesunken sind. Ägypten, ein Lieblingsreiseziel der Deutschen, ist zu einem globalen Hotspot solcher Vorfälle geworden. STERN PAID Todesfalle Rotes Meer_0809
Am Montag sank wieder ein Schiff, 17 Taucher wurden am Abend vermisst. Es ist die zweite Havarie des selben Schiffsbetreibers in diesem Jahr, zu dem der stern umfassend recherchiert hatte. Experten erklären die Unfälle damit, dass viele Schiffe teils auch rudimentärste Sicherheitsstandards nicht erfüllen. Außerdem seien Kontrollen zu nachlässig, Korruption spiele eine Rolle. Unabhängige Qualitätssiegel findet man kaum. Wer im Internet über einen der großen Anbieter Reisen bucht, erfährt mitunter nicht einmal, wer die Schiffe betreibt.
Dazu kommt die Sicherheitslage in Ägypten. Das Auswärtige Amt bewertet sie derzeit zwar als "insgesamt stabil und ruhig". Es warnt aber vor "individuellen Ausflügen und Überlandfahrten" in bestimmte Regionen, darunter der Küstenort Scharm al-Scheich, der bei Tauchern weltweit beliebt ist.
Todesfalle Experteninterview 18.13
Zum Gesamtbild gehört zudem: Die deutsche Botschaft in Kairo ist durch den Gazakonflikt so beschäftigt, dass deutsche Touristen nicht so schnell Hilfe erwarten können. So jedenfalls erzählen es Menschen, die das einschätzen können. Eine Folge, unter vielen: Wenn ein Urlauber im Meer stirbt, dann haben Angehörige mitunter monatelang Probleme, eine offizielle Bestätigung der ägyptischen Behörden zu bekommen. Ohne die können sie im Zweifel kein Konto auflösen und keine Wohnung kündigen.